Man stelle sich einmal vor: Bücher, die (wie wir als Leser mit Sicherheit wissen) so voller Empfindungen stecken, könnten Trauer wahrnehmen ...
Die ultimative Traurigkeit müsste dann über sie hereinbrechen, wenn sie nicht ankommen, nicht gelesen, nach wenigen Seiten beiseite gelegt werden. 🗑️
Wer will schon weinende Bücher in Regal stehen haben, die sich ungeliebt fühlen ...?
Natürlich gibt es schlechte Bücher - für die sollten keine Buchempfehlungen ausgesprochen werden, denn sie verdienen die wertvolle Zeit eines Lesers nicht.
Aber grundsätzlich gilt: Ein Leser muss lediglich den passenden Autor und das richtige Genre finden, dann klappt die Buchauswahl und führt dazu, dass echtes Lesevergnügen entsteht. Lesetipps und versierte Literaturkritik helfen, diese Autoren und Genres zu entdecken und zum jeweiligen Geschmack auf dem gigantischen Buchmarkt passende Werke aufzustöbern. Das müssen keine Bestseller sein. Wirklich nicht. Einerseits ist die Größe des Buchmarktes fast erschreckend - andererseits bietet sie so viele Nischen, dass da wirklich für jeden etwas angeboten wird, das ankommt und schließlich fesselt.
ACHTUNG: Je jünger die Leser, umso wichtiger ist es, dass die Buchgeschenke, die Leseempfehlungen, die Auswahl in Buchhandlung oder Bibliothek passen. Wird eine Lektüre vom Kind abgebrochen, empfindet es dies oft als Niederlage. Es gibt viele Gründe, ein Buch nicht vollständig zu lesen:
- Es gefällt bzw. interessiert nicht.
- Der Inhalt wird nicht verstanden.
- Es überfordert in Länge oder Stil.
Buchtipps kann man auf ganz unterschiedlichen Wegen finden
- in Buchhandlungen
- in der Buchcommunity im Web
- über Kundenbewertungen im Web
- durch gespräche mit anderen Eltern / Großeltern
Ja - Buchempfehlungen sollte man sich gewiss bei der Auswahl der Lektüre für Kinder ansehen - aber vor allem sollte diese Auswahl nicht über den Kopf eines Kindes hinweg getroffen werden, sondern nach Möglichkeit im Dialog.
Immer daran denken - Lesegewohnheiten können sich ändern. Leselust hat auch etwas mit der eigenen Lebenssituation zu tun - also wird sich der Lesegeschmack im Lauf des Lebens wandeln. Dann bitte nicht das Lesen einstellen, sondern neue Buchbegleiter suchen, indem man Buchtipps studiert, bis es klick macht.