Sind Bücher zum Film schlechte Lektüre?
[ #Leselust #Leseförderung ]
Wie man aus Lesemuffeln Bücherwürmer macht - Teil 13
Gerade wenn Kinder wenig lesen, entwickeln manche Eltern, Paten, Großeltern geradezu eine Besessenheit, dass dieses Wenige doch bitteschön eine zertifizierte Qualitätslektüre sein sollte - möglichst etwas Prämiertes.
Ich persönlich kann mir bei vielen Kinderbüchern, die Preise gewonnen haben, einfach schlecht vorstellen, dass Kinder sie mit Begeisterung lesen.
Und genau darum geht es – vor allem, wenn Kinder nur ungern zum Buch greifen: Sie müssen fürs Lesen begeistert werden, erfahren, dass Schmökern Spaß macht, keine lästige bis mühsame Pflichtübung darstellt, sondern die Türen zu Welten aufstößt, in denen alles, wirklich alles möglich ist!
Lesen befreit, macht groß, regt die Fantasie an, lässt kleine Menschen groß werden – und über sich hinauswachsen, was alles übrigens bei sogenannten Erwachsenen immer noch wunderbar funktioniert.
Um den Funken wirklich bei Kindern in Bezug auf die Leselust wie ein Feuerwerk zünden zu lassen, ist es wenig empfehlenswert, wenn man Erfolg haben will, Kinder dazu zu zwingen, sich nach den Maßstäben von Erwachsenen zu richten. Das klappt nicht! Kinder müssen ihren eigenen Lesegeschmack ausloten. Wenn sie dann bei Star Wars oder der Eiskönigin landen, bei Büchern zum Film? Egal – erst einmal geht es darum, dass sie so viel Appetit auf Lektüre entwickeln, dass sie aus eigenem Antrieb lesen und zum Buch greifen. Geschieht das, kann man als verantwortungsbewusster Erzieher behutsam, wirklich behutsam, beginnen zu versuchen, Lektüre mit etwas Anspruch zu servieren.
Kinder sind auch nur Menschen – sie haben ein Recht auf einen eigenen Geschmack. Das gilt auch und in besonderem Maße in Bezug auf ihre Buchauswahl.