Liebe Eltern: Werft einmal eure Maßstäbe über Bord!

Sogenannte "gute Bücher" müssen es wirklich am Beginn einer Lesekarriere nicht sein!

[ #Leselust #Leseförderung ]

Wie man aus Lesemuffeln Bücherwürmer macht - Teil 3

 

Die meisten Kinder lesen - betrachtet man Zeit und Anzahl der gelesenen Wörter - nicht wirklich viel, jedenfalls zu wenig, um wirklich gute und sichere Leser zu werden oder gar eine tief empfundene Leselust zu entwickeln.

Manche Eltern denken dann: "Wenn mein Kind schon einmal zum Buch greift, dann soll es wenigstens etwas Ordentliches sein!" Dann wird Kindern ein Buch serviert, das anhand der Qualitätskriterien der Eltern punktet - also den Eltern gefällt.

Ich meine: Dieser Ansatz ist aus mehreren Gründen nicht erfolgversprechend:

  • Geschmäcker sind verschieden. Was für den einen ein tolles Buch ist, vergrault oder langweilt den Nächsten. Eltern können ihren persönlichen Geschmack nicht zum Maßstab der Vorlieben für das machen, was ihren Kindern gefällt. Das Risiko, durch mehrere Fehleinschätzungen Kinder geradezu von Büchern wegzuscheuchen, ist bei dem Vorgehen nach dem Motto "Lies, was ich dir gebe!" recht groß.
  • Prämierte Bücher kaufen? Keine wirklich gute Idee, denn die Preise werden in der Regel von "erwachsenen Jurys" vergeben. Die mögen literarische Qualität erkennen, wenn sie ihnen begegnet - aber was hat das damit zu tun, ob ein Buch ein Kind mitnimmt, berührt, wahrhaftig interessiert? Meistens nix! 
  • Es gibt ganze Genres, die geradezu einen Ruf genießen, insgesamt minderwertig zu sein. Comics beispielsweise. Aber warum eigentlich? Zunächst geht es doch darum, dass jedes Kind seinen ganz persönlichen Weg in die Welt der Bücher findet, einen eigenen Geschmack entwickelt und so Seite für Seite [Schritt für Schritt] tiefer in den Blätterwald entführt wird, der so wunderbare Überraschungen für Leser bereithält! Im Rahmen der Gewöhnung ans Lesen zählt vor allem, Kinder nicht zu frustrieren und sie bei der Stange zu halten, sie zu fesseln und zu begeistern.

Was ein gutes Kinderbuch ist, definieren übrigens sogar Experten sehr unterschiedlich.

 

Ich persönlich denke, es ist u. a. ein Zeichen des Respekts, wenn Eltern den Lesegeschmack ihrer Kinder als etwas anerkennen, worüber nicht diskutiert werden sollte: Empfindungen stehen nicht zur Diskussion. Die sind da und sollten ernst genommen werden. Basta.

Na klar, Finger weg von Büchern, die Gewalt verherrlichen, sich weltanschaulich fragwürdig äußern und/oder Kinder schlichtweg überfordern. Da muss ein deutliches elterliches Veto kommen: "Nein!"

Aber sonst?

Die Auswahl ist gigantisch und wer sein Kind in den Bücherdschungel begleitet, kann es mit viel Gespür leiten und begleiten.

Ehrlich: Das bedeutet keine Belastung und ist alles andere als langweilig - wenn man sich als Mutter oder Vater offen darauf einlässt. Gute Bücher für Kinder sind Titel, die dem Kind gefallen und die es auch tatsächlich liest:

 

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